Mittwoch, 13. April 2011

Depressionen und Anomie



Es sollen noch Zeichen und Wunder geschehen – nicht nur, dass ich heute zum allerersten Mal in meinem Leben Glück beim Finden einer verlorenen Sache hatte (mehr dazu dann unten bei „Haben wir wieder was gelernt“), nein, das Spiegel Online Forum, immer wieder ein Quell der dämlichsten Meinungen, Ansichten und Kopf-Tischkante-Momente, hat einen vernünftigen Beitrag hervorgebracht! In der Diskussion über die Kosten, die Depressionen in Deutschland jedes Jahr verursachen, hat ein Forist folgendes geschrieben:

„Das Problem ist Ursachen, die oft in der Kindheit liegen natürlich der Druck der Konsumgesellschaft, der Zwang, bestimmte Charaktereigenschaften haben zu müssen, oder zumindest zu heucheln, die heute in jeder Stellenanzeige verlangt und überall propagiert werden. Man muss ehrgeizig sein, man muss "Biss" haben, haben muss "teamfähig" sein, man soll kommunikativ sein, die richtigen Ansichten haben, die richtigen Dinge kaufen, blabla. 
Dumm für jeden, der dieser Richtschnur nicht entspricht. Umso länger man versucht, dem System zu entsprechen, umso schlimmer wird es, bis diese dauernde Selbstverleugnung sämtliche Energie frisst, die man hat. Aber was bleibt einem anderes übrig? Hartz4. 
Eine funktionierende Arbeitsteilung braucht auch Leute, die glücklich und zufrieden einer einfacher Arbeit nachgehen. Aber das können sie nur zufrieden tun, wenn sie dafür anerkannt werden und nicht ständig suggeriert bekommen, was sie alles nicht sind und nicht haben.“




Natürlich sind das nicht die einzigen Gründe für Depressionen – denn so leicht ist es nicht. Ich will hier aber nur auf diesen Teil der Krankheit hinaus – natürlich können Depressionen auch aus privaten Problemen entstehen. Hier zählt aber die Anomietheorie von Durkheim: Er hat im 19. Jahrhundert Selbstmorde erforscht und hat einen Zusammenhang zwischen Selbstmordrate und Wirtschaftsstatus festgestellt. Bei Selbstmorden ist es ganz ähnlich: Es gibt die persönlich Motivierten und die Anomischen. Während persönlich motivierte selbsterklärend sind, deuten anomische auf allgemeine gesellschaftliche Prozesse hin, die mehr Menschen als „normalerweise“ zum Selbstmord – oder zu Depressionen – treiben.

Und in genau so einer anomischen Phase befanden wir und zumindest die letzten paar Jahre – da es ja aber derzeit einen  wirtschaftlichen Aufschwung zu geben scheint, sollten auch die Selbstmord- und Depressionsquoten sinken. 

Zumindest, wenn man davon ausgeht, dass die momentanen Quoten tatsächlich vom Zustand der Anomie herrühren und nicht von einem veränderten Menschenbild allgemein, wie oben angesprochen.



Haben wir wieder was gelernt:
  • So, zur oben angesprochenen, sehr lustigpeinlichen Geschichte mitten aus meinem aufregendem Leben: Ich hatte meine gesamten Klamotten, die ich mit in der Heimat hatte (und die dort freundlicherweise gewaschen wurden ^.^) in einer furchtbar hässlichen Handtasche verstaut. Diese habe ich erst beim Herren Freund gelagert, und gestern hat er sie mir freundlicherweise mit in die Stadt gebracht, als wir uns dort getroffen haben. Auf dem Heimweg zu mir waren wir noch in diversen anderen Läden und einem Bus. Als wir dann zuhause waren und ich auf meinem Handy nach der Zeit sehen wollte - war die Tasche mitsamt Handy und etwa 75% meiner Klamotten weg. Skye in hellster Panik und Aufregung Emails an alle besuchten Läden und die Dresdner Verkehrsbetriebe geschrieben. Keine Antwort bekommen (klar, war ja schon abends). Noch mehr Panik, dann Frust, dann drüber Lachen, dann noch mehr Frust. Und dann die Wende: Bisher habe ich nix je wieder gesehen, was ich verloren habe (2 Jacken, eine Plüschente, die ganz bestimmt auf Weltreise ist O.O, zwei Ketten) - aber dann, nachdem ich heute nochmal durch alle Läden getingelt bin, halte ich sie wieder in meinen Händen. Gott was bin ich froh, glücklich, dankbar und peinlich berührt ^^
  • Yay, morgen ab um 9 in der Dresdner Innenstadt den Verkehr zählen. Gibt ja nur eine Sturmwarnung für morgen früh -.-*
  • Mein neues Parfüm, Mojo Black ist awesome-toll ^.^ Außerdem fühlt man sich sehr begütert, wenn man im Douglas einkaufen geht. Also ich fühl mich jedenfalls so.



Yeah, xx


Montag, 11. April 2011

Ich schaue nur 583 Minuten am Tag Fernsehen!



Ein positiver Aspekt des neuen Semesters sind neue Pflichttexte, die vor allem am Anfang zur Einführung ins Thema noch halbwegs eingängig geschrieben sind. Deswegen weiß ich jetzt bestens über Mediennutzungszeiten Bescheid – dank Pflichttext I: „Trends in der Nutzung und Bewertung der Medien 1970 bis 2010“. Klingt erstmal spannend wie Fußpilz, ist aber ein sehr informatives Textlein (14 Seiten, viele Zahlen, viele Grafiken, nett geschrieben, 30 Minuten mit 5 Minuten aufregen über die durchschnittliche tägliche Nutzungszeit).Wirklich fasziniert hat mich dann das Endergebnis:

Der Durchschnittsdeutsche verbringt jeden Tag 583 Minuten mit der aktiven Nutzung von Medien irgendeiner Art. Fast 10 Stunden. Das sind ~65% seiner Wachzeit.
Das heißt Fernsehen, Internet, Radio, Zeitungen. Den größten Teil, nämlich 408 Minuten machen Radio und Fernsehen aus – ganz klar, das Radio ist ein „Nebenbei-Medium“ (oder, mein neues Lieblingswort „Tagesbegleitwellen“), dadurch kommen schnell diese hohen Zahlen zustande. Nichts desto trotz hat das Radio ein vergleichsweise maues Image, vor allem im Vergleich zum Internet.



Das gilt nämlich immer noch als unterhaltsam, informativ, unabhängig. Genutzt wird es – Überraschung - vor allem von der jüngeren Altersgruppe der unter 30Jährigen. 83 Minuten gehen pro Tag übrigens fürs surfen drauf, 50% davon ohne richtiges Ziel. Verschwendete Zeit?

Was allerdings laut meinem Professor richtig unschön ist sind die Zahlen für die Tageszeitungen – sagenhafte 7 Minuten am Tag. Ist die Jugend nachrichtenresistent, dumm und nicht an der Welt interessiert? Nein, die Nachrichtennutzung an sich hat sich dank Internet in unserer Altersgruppe sogar verdoppelt. Insofern frage ich mich schon, inwiefern diese Studie noch Sinn macht (Diese Mediennutzungsstudie wird alle 5 Jahre gemacht) – schließlich gibt es mit dem Internet ja inzwischen alles in einem. )

Trotzdem bereitet mir diese lange Berieselung jeden Tag schon Kopfzerbrechen. Je länger man von den Medien beschallt wird, desto besser prägen sich vielleicht manche Dinge in den Geist ein?




Haben wir wieder was gelernt
  • Dresden \o/ Auch wenn das Wochenende schön war (minus 2,3 Stunden, aber okay, besser als erwartet)
  •  Das Hühnchen-Zeug vom Semmelkönig ist jetzt eher nicht so lecker.
  •  Morgen darf ich 8 Stunden in der Uni hocken. Naja, der Pflichttextordner ruft nach mir. Und ich habe meinen Laptop. Und sowieso. 
  •  Ich bekomme heute endlich mein Geld von der Uni, bestelle dann gleich mal Klamotten und Donnerstag darf ich in der Dresdener Innenstadt den Verkehr zählen. Yeah. Und Freitag bestelle ich dann was beim EMP (SUM 41 und Bad Religion Shirts <3 ). Schön, zur Abwechslung mal Geld zu haben.

   












Yeah, xx


Samstag, 9. April 2011

[Switch] 42 - Die Makerschau

Dass ich beim RPG-Atelier Reviews schreibe dürfte ja dem geneigten Leser nichts Neues sein (auch wenn ich versuche das hier damit möglichst rauszuhalten, ist schliesslich eigentlich ein Blog für andere Sachen). Meine offizielle Stellung ist die eines Maker-Heroldes


Wir Maker-Herolde arbeiten ja eigentlich eher im Hintergrund, schreiben Reviews für die Hauptseite, posten News und feiern wilde Orgien. Doch jetzt haben wir uns etwas Neues ausgedacht – ein Youtube-Maker-Magazin mit dem Titel [Switch] 42. Dort werden ab demnächst Spiele reviewt, Empfehlungen gegeben und andere makerrelevante Themen besprochen. Geplant ist erstmal eine Ausgabe pro Monat von etwa 15 Minuten, die erste Folge erscheint nächste Woche und wird ganz im Zeichen von Vampires Dawn 1 stehen.

Es gibt natürlich auch schon einen Youtube-Channel *KLICK*


Aber genug der geschriebenen Worte, hier ist der Teaser, unser Mission-Statement (ich LIEBE dieses Wort), die nullte Ausgabe von [Switch] 42 – der Makerschau:




Ich wünsche euch viel Spaß damit, der Windows Movie Maker kommt direkt aus der Hölle, meine Stimme übersteuert wie ebenjene und es macht unheimlich viel Spaß, daran zu arbeiten. Ein schönes Wochenende noch!

Yeah, xx

Freitag, 8. April 2011

Traumwelten und Eskapismus



Ich stehe SO dermaßen auf den Film Sucker Punch! Nicht mal wegen den Steampunk-Nazis, den Machina-Samurais, den orkschlächtenden Drachen (Okay, die sind auch motherfucking awesome), sondern weil ich mich vom Regisseur Zack Snyder seltsam verstanden fühle. Ich weiß nicht ob es an meiner Phantasie liegt, aber ich habe mich schon immer sehr gerne in Tagträumereien begeben, wo ich eine heiße, schwertschwingende Elementarmagierin war (wobei ich, je älter ich wurde immer mehr gewechselt habe, was meine Vorstellung von meinem Traum-Ich angeht – aber das ist eine andere Sache), die keine Probleme mit prügelnden und mobbenden Klassenkameraden hatte. Das vermutlich der Grund, warum ich mich immer wieder in meine Traumwelt zurückgezogen habe.

Hauptakteurin Babydoll träumt sich auch in bunte Fantasiewelten, wo es schöner ist als in der Irrenanstalt, wo sie eingesperrt wurde. Als Flucht vor der Realität ist sie plötzlich eine starke Kämpferin, die ihrem Schicksal entfliehen kann. Sich herauskämpfen kann.


Der Eskapismus ist eine ganz natürliche menschliche Verhaltensweise – erforscht wurde er das erste Mal an amerikanischen Hausfrauen in den 50ern, die in den Radio-Soap-Operas Zuspruch und Beruhigung in ihrem Rollenverhalten suchten. Die Medien sind da ein willkommenes Mittel zum Zweck, der Eskapismus vor der „realen Welt“ wird allgemein als größter Grund für die Mediennutzung angesehen (Neben Stimmungsregulation (Mood-Management) und Katharsis (Bestätigung des eigenen Verhaltens))

Meist sind Rundfunksendungen auf eines der drei ausgerichtet – Nachmittags-Assi-Fernsehen zur Bestätigung, dass das eigene Verhalten so schlecht nicht sein kann, Nachrichten oder Actionsendungen zum Regulieren der Gefühle und eben Schnulzensendungen zum Entfliehen aus der Welt.
Die eigene Phantasie und der eigene Geist können diese Aufgaben zwar auch alleine bewältigen (mittels Tagträumen zum Beispiel), die Medien sind aber ein Hilfsmittel, da sie diese Funktionen erbringen, ohne dass man selbst den Geist anstrengen muss.



Aber wenn ich an meine Tagträume denke – ich wöllte sie nicht missen. Aber die ganzen hochnotpeinlichen Schriftstücke und Zeichnungen, die ich damals dazu angefertigt habe, könnten mal weg. Ich bin halt nicht Zack Snyder.

Haben wir wieder was gelernt
  • Gott, ist der Film Motherfucking-asskicking-amazing! Ich meine, gut, die Story und die Dialoge...Aber trotzdem, der Film ist, als hätte jemand meine Kleinmädchenträume visualisiert. Ein einziger feuchter Traum aus heißen Weibsen (Blondie/Vanessa Hudgens *_*), saugeiler Musik, tollen Kampfchoreographien, hübschen Klamotten und viel Sex. (DAS war mal ein Satz für Google!)
  • Anderthalb Stunden ohne MP3-Player zugfahren und schon hat man einen aufgeräumten Musikordner!
  • Wie hat sich eigentlich mein Hamster heute nacht aus seinem Gehege befreit? Ich rätsele jetzt noch oO
  • Und ich sitze jetzt wiedermal in Crimmitschau und langweile mich. Yay, dass heißt dann wohl: REVIEWZEIT!
  • So, und weil ihr euch nicht wehren könnt, hier noch mein Lieblingslied vom Sucker Punch Soundtrack:



Yeah, xx



Dienstag, 5. April 2011

Warum niemand die Demoskopie mag



Ich muss mich sehr, sehr oft rechtfertigen. Schließlich studiere ich ja das vollkommen unproduktive Fach Soziologie! Und dann noch Kommunikationswissenschaften! Weniger als 50 Stunden pro Woche! Keine Ingenieure! Nur denken, pöh! Pah, ihr müsst Bücher lesen? Du wirst doch eh mal Taxifahrer! Das ganze nette Programm eben. Aber hey, ich hab gelernt damit umzugehen, ich weiß wo ich hinwill, und ich lese gerne 22 Bücher in 3 Monaten. Wirklich. Da können die freundlichen Menschen aus dem Spiegel-Forum (wo in regelmäßigen Abständen wegen all den Nicht-Technikern der Untergang des Abendlandes verkündet wird) herumunken wie sie wollen.

Die Sozialwissenschaften haben aber noch ein ganz anderes Problem: Empirische Befragungen, also die Demoskopie (Die Schau aufs Volk, wenn man‘s aus dem Griechischen übersetzt, also das Messen diverser Variablen des menschlichen Verhaltens)  haben nicht gerade das höchste Ansehen bei uns. Sie haben keine große Tradition (Volkszählungen sind z.B. in Amerika vollkommen normal und unproblematisch) und damit keinen Rückhalt in der Bevölkerung. Grundsätzlich gibt es zwei Probleme mit den Befragungen, die dem Bürger nicht passen: Das Reduziert werden auf Variablen und ein Missverständnis von Wissenschaft. Für diejenigen, die sich damit beschäftigen kommt noch das Populismusproblem dazu:

Wenn man Meinungen im Volk misst, führt das oft dazu, dass diese dann in der Politik instrumentalisiert werden. Wenn man zum Beispiel als Partei auf dem absteigenden Ast ist, und dann plötzlich der Ansicht ist, dass Atomkraftwerke abgeschaltet gehören (obwohl man drei Monate vorher noch fröhlich die Laufzeiten verlängert hat) – dann ist die Meinungsforschung zu einem politischen Instrument geworden. Natürlich sollte sich die Politik an der öffentlichen Meinung orientieren – aber ihr nicht sklavisch folgen.



Den bürgerlichen Bedenken habe ich eigentlich immer zugestimmt, gerade was den demnächst anstehenden Zensus betrifft. Aus datenschutzrechtlicher Sicht finde ich ihn immer noch bescheiden, allerdings nicht aus wissenschaftlicher Sicht. Er ist nötig. Punkt. Womit wir zu dem allgemeinen Missverständnis von Wissenschaft kommen: Wir wollen nichts von euch wissen. Wir wollen anhand bestimmter Variablen das Volk als ganzes betrachten. Niemand interessiert, wer jetzt schwul oder hetero ist, aus welchem Land genau DU kommst, als was Maria Schmidt arbeitet.

Ist der Wissenschaft, gelinde gesagt, scheissegal.

Und genau mit diesem Umstand scheinen einige Leute auch ihre Probleme zu haben: Man kann den Mensch doch nicht auf ein paar Variablen wie „Alter“, „Konfession“, „Meinung zum Rechtextremismus“ reduzieren! Und dann noch die Wahrscheinlichkeitstheorien auf ihn anwenden!
Öhm, doch.
Wie schon oben gesagt, es geht uns ja nicht um das Individuum an sich, wir machen auch keine konkreten Vorhersagen. Wir beobachten Gesetzmäßigkeiten, Abweichungen davon, Trends in der Geschichte. Nichts persönliches. Wir wissen, was wir tun.

Also zumindest, wenn man nicht mehr im zweiten Semester sitzt und versucht, die geschichtete Clusteranalyse irgendwie nachzuvollziehen.



Haben wir wieder was gelernt:
  • Oder, wie Dr. Insano sagen würde: SCIENCE! (Leider ist in dem Video das markante "SCIENCE!" nicht dabei, aber was solls)
  • Ein Blogartikel, sponsored by Prof. Dr. Donsbach, Meister aller Klassen und Disziplinen und seiner heutigen Vorlesung über standardisierte Befragungsarten. Sehr mächtig auch, wie er sich Respekt bei denen, die ihn noch nicht kannten, verschafft hat: "Das hat was mit Stil zu tun, dass habt ihr nicht. Man setzt sich nicht auf die Stufen.". Um dann drei Minuten später wieder irgendwas im Hörsaal kaputtzumachen. Mächtig. Ich mag ihn inzwischen sogar, im ersten Semester war er für mich ja noch der personifizierte Teufel. Aber er ist echt ein super Professor.
  • Unser Youtube-Projekt schwenkt auf die Zielgerade ein und ich hab jetzt Halsschmerzen von den gestrigen Aufnahmen. Aber ich glaube, das wird geil. Saugeil :D
  • Ich hab das letzte frei ausleihbare Exemplar vom Kompendium der Soziologie aus der Uni-Bibliothek erjagt. Yeah!
  • Außerdem bin ich jetzt im Besitz eines Pussy-Deluxe Ordners und eines Hausaufgabenhefts mit einem Einhorn drauf.

Yeah, xx



Sonntag, 3. April 2011

Fuck, ich werde Feministin


Vor einiger Zeit hatte ich ja ein paar Nebensätze über Feministinnen fallen lassen und was ich von ihnen halte: Nicht viel. Zu recht wurde ich in den Kommentaren zusammengefaltet, dass ich verallgemeinern würde. Damit hatte betreffende Dame Recht, und ich versuche jetzt, mir selbst klar zu werden wie ich zu Fragen der Emanzipation, des Feminismus' und deren Wortführerinnen stehe.
Warum ich jetzt plötzlich dazu komme? Ich lese derzeit „Die Feigheit der Frauen“ von Bascha Mika - Eine Streitschrift gegen den Selbstbetrug von Frauen vor sich selbst. Sie trifft mit ihrer Ansicht der Dinge genau meinen Nerv: Nicht die Männer tragen die Hauptschuld an der Unterdrückung des anderen Geschlechts – Sondern die Frauen selbst.



Ich denke, dass dort die Verallgemeinerung lag, die ich den Feministinnen gegenüber vertreten habe. Ich habe den Alice-Schwarzer-Feminismus (den ich nach wie vor ablehne) mit dem Bascha-Mika-Feminismus gleichgesetzt. Dabei ist doch die extrem männerfeindliche Ansicht sogar frauenfeindlicher, als die meisten Männer es je sein könnten: Die Frau fügt sich damit wieder in die Opferrolle, die bösen Männer sind die Täter, welche die Frauen klein halten. Damit macht man es sich nicht nur sehr einfach und bequem, es stimmt auch nicht: Wie auch in Bascha Mikas Buch geschildert setzen sich die meisten der Frauen, die für sich eigentlich einen anderen Lebensplan hatten als Haus, Kinder, Halbtagsjob, selbst genau dieser Triade des Hausfrauen-Alptraums aus. Natürlich ist es schwieriger sich selbst einen neuen Lebensweg zu schaffen als einen alten, bekannten, ausgelatschten zu begehen.

Und warum sollten sich die Männer um diesen Umstand kümmern – ihnen erwachsen keine Nachteile aus dieser „weiblichen Schwäche“?



Nein, allein die Frauen haben die Macht und Möglichkeit diesen Umstand zu ändern. Ich weiß, dass man hier nicht auf die Unterstützung der Berufs-Mütter (Diese Seite ist ein Beispiel, ja?) hoffen darf. Diejenigen, die ganz freiwillig und nach reiflicher Überlegung diesen Lebensweg gewählt haben. Klar, es mag auch Frauen geben, die immer schon Hausfrau und Mutter werden wollten. Aber geraten nicht die meisten Frauen durch Zufall/schlechte Umstände/Bequemlichkeit in diese Abhängigkeitslage gekommen? Natürlich redet man sich als Mama und Ehefrau dann ein, dass man immer noch eine emanzipierte, freie Persönlichkeit ist. Abhängig vom Geld des Ehemanns und der Liebe ihrer Kinder. Aber welche Wahl hat man denn, ist man einmal den Ehevertrag unterschrieben hat und der Bauch immer kugeliger wird?

Ja, es ist schwer. Aber ich finde es schlimmer sich selbst so herunterzusetzen. Es ist im Wesentlichen nichts anderes als Selbstverarsche. Ja, ich mag vielleicht keine Hardcore-Feministinnen. Aber noch mehr hasse ich Hausmütterchen. Vor allem, wenn sie damit ihre alten Lebensträume und -Pläne so verraten.




Haben wir wieder was gelernt:
  • Ja, ich verallgemeinere hier auch gegen Hausmütterchen. Es ist ja meinetwegen noch schön und gut, wenn man diesen Lebenstraum hatte und ihn dann lebt. Nicht, dass ich es gut finde oder selber tun würde. Es geht mir eher um diejenigen gut ausgebildeten Frauen, die bein besten Willen auch Alternativen hätten und dann vor lauter Liebe blind werden.
  • Yuchuu, mein Lebensplan ist wohl sonstwie alternativ und besonders, zumindest wenn man dem Buch glauben darf - allerdings ist das wohl auch meiner Erziehung geschuldet, mir wurde nie so ein klassisches Hausfrauen-Rollenbild vorgelebt. Und dafür bin ich echt dankbar (Hallo Mama! :D). Ich gedenke nämlich durchaus, mich im Zweifel selbst versorgen zu können und niemals abhängig zu sein. 
  • Unser Youtube-Maker-Projekt nimmt deutlich Gestalt an. Ich bin schon stolz darauf, was wir da auf die Beine stellen ^.^ 
  • ICH HAB STATISTIK BESTANDEN. YEAH! 
  • Hach, Samstag verkatert mit Weintrauben und Feministinnen-Buch 3 Stunden im Alaunpark in der Sonne zu sitzen ist herrlich. Toller Satz.

Yeah, xx
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