Dienstag, 25. Januar 2011

Bulimie-Lernen - oder: Was ist Wissen?



Ich lerne eigentlich wirklich gerne neue Dinge. Darum studiere ich ja auch, und dann noch ein Fach, das interdisziplinär ist. Also verschiedene Fachrichtungen miteinander verbindet: Soziologie ist ja eine Mischung aus Psychologie, Politikwissenschaften,  Statistik/Mathematik, Sozialökonomie und VWL. Kommunikationswissenschaften ist noch schlimmer, ist nämlich eine synoptische Wissenschaft (aber das sage ich grade nur, um mir selbst zu versichern, dass ich doch eigentlich schon ganz viel weiss für die Klausur am Donnerstag).

Mir stellt sich nur bei meinem momentanen Lern-Marathon die Frage: Lerne ich denn wirklich was? Lerne ich etwas, indem ich die Formulierungen meines Methoden-Professors auswendig aufsagen kann? Lerne ich etwas, wenn ich 30ste Definition von wissenschaftlicher Methodik in den Kopf prügele (Wissenschaft muss kritisch, empirisch, kontrolliert und systematisch sein!)? Lerne ich was, wenn ich verzweifelt versuche die Foliensätze vom Makrosoziologie-Prof aufzutreiben, weil ich wissen will, wie GENAU er die Lösungen formuliert? Bloß, damit ich keine geistige Eigenleistung aufbringe oder selber etwas formuliere?

Wissen muss allerdings nicht unbedingt anwendungsorientiert sein, und die Ausbildung an der Universität ist nicht dazu gedacht, mich für einen Beruf auszubilden. Allerdings finde ich es wenig hilfreich, wenn man die Studenten das Best-Of der schönsten Kommunikationsmodelle auswendig lernen lässt. Man könnte mir jetzt vorwerfen, ich sei bequem und das wird man ja wohl noch von Abiturienten und der zukünftigen Staatselite verlangen dürfen. Aber: Was bringt das denn?

Sollte die Staatselite nicht ihren Kopf einsetzen um praktische Probleme zu lösen?
Sachaufgaben in der Universitätsklausur?

Okay, es muss ja auch wissenschaftlichen Nachwuchs geben, und um neue Theorien zu entwickeln, sollte man die Alten kennen. Aber alle Studierenden deswegen in die Tiefen der Wissenschaftstheorie hinabstoßen?

Ja, eigentlich schon. Denn ohne die Grundlagen und Hintergründe zu kennen, kann man auch keine Probleme angehen und lösen. Allerdings bin ich der Ansicht, dass man einen Mittelweg finden sollte, der Theorie und Praxis optimal verbindet. Und dazu muss ich nicht die (ungelogen) 23ste Modellzeichnung zum Uses-and-Gratifications Ansatz nach McQuail kennen.

Wirklich nicht.

Haben wir wieder was gelernt:

  • Ich mag das Bachelor und Master-System eigentlich, es ist eine gute Idee, die Abschlüsse insgesamt zu vereinheitlichen. Aber: SETZT ES ORDENTLICH UM und tretet den Professoren in den Arsch, dass sie ihr Pensum dann auch kürzen!
  • War das Lernen in der Schule auch schon so nervig viel?
  • Sich selbst vom Lernen abhalten kann ich offenbar echt sehr gut :L
  • Ich besitze jetzt die allererste Handtasche meines Lebens!
  • ...Und sie ist komplett mit pinkem Inventar gefüllt!

 Yeah, xx




2 Kommentare:

  1. Ich habe auch das Gefühl, dass es in der Schule immer mehr um auswendig lernen geht, man muss es nicht verstehen nur Wort für Wort wiedergeben und das ist ziemlich nervig. -.- Ich bin seit neustem am Gymnasium und muss mehr lernen als jemals zuvor, wer hat sich den Müll mit G8 ausgedacht, frag ich mich da nur -.-
    Vom lernen abhalten kann ich mich auch super, man muss nur wollen :P ... ich sollte mal wieder aufräumen, oder so ähnlich xD wieso alles in pink? O.O

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  2. Das Lernen in der Schule ist wohl vergleichsweise nichts. Außer wenn es zum Abitur kommt. *grusel*

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